Rock stricken ist einfacher als man meinen möchte, vor allem das Stricken von Kinderröcken. Die beiden hier gezeigten Röcke sind aus Wollresten entstanden und im 1-Masche-rechts, 1-Masche-links Rippenmuster gestrickt. Dieses Strickmuster zeichnet sich durch ganz besondere Elastizität aus.
Damit die Röcke weich fallen und die Figur umspielen, ist es wichtig locker zu stricken, das heißt man nimmt dickere Stricknadeln (Rundstricknadeln mit ausreichend langer Schnur) als auf der Banderole der Wolle empfohlen. Rundstricknadeln gibt es im Handel auch in Sonderlängen. Es empfiehlt sich aber, die Länge passend zu wählen und zu beachten, dass die Maschen auch auf der Rundstricknadel beim Rock stricken ja zusammengeschoben werden.
Wolle und Wollreste hat wohl jeder, der gerne strickt, zu Hause und diese lassen sich beim Rock stricken im Streifenmuster wunderbar verwerten. Dünnere Wollqualitäten kann man einfach mitlaufen lassen und erzielt so einen harmonischen Übergang zu den einzelnen Farben. Es reicht vorab nur eine ungefähre Vorstellung von der Anordnung der Streifen, das Muster entsteht beim Rock stricken selbst. Die Passform allerdings muss vorher errechnet bzw. festgelegt werden.
Passform für Strickröcke
Unsere Röcke wurden für die Passform im Bund mit einem Gummiband gezogen. Der Bund kann entweder gestrickt werden oder gehäkelt. Im letzteren Fall ist der Bund allerdings nicht so elastisch wie bei einem gestrickten Bund. Damit der gestrickte Rock gut sitzt und der Bund in der Taille bleibt, wird einfach ein schmales Gummiband durchgezogen und mit ein paar Stichen zusammengehalten. Das lockere Gestrick erlaubt einen Durchzug ohne dafür vorgesehene extra Löcher.
Unsere beiden Musterröcke sind im 1/1 Rippenmuster gerade hochgestrickt ohne Zu- und Abnahmen. Möchte man einen nach unten hin ausgestellten Rock, sind für den Saum mehr Maschen anzuschlagen und dann nach oben hin gleichmäßig abzunehmen. Sehr hübsch sieht es auch aus, wenn man beim Saum beispielsweise jeweils drei oder vier verkehrte Maschen zwischen den rechten Maschen strickt und dann nach oben hin bei den verkehrten Maschen gleichmäßig abnimmt. Oder man beginnt mit breiteren Rippen (4 Maschen rechts – 4 Maschen links – Rippenmuster z.B. und verjüngt nach oben. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, den Rock von oben nach unten zu stricken. Bei einem ausgestellten Rock sind dann eben gleichmäßig verteilt Maschen zuzunehmen.
Für Röcke gibt es verschiedene Formen:
Rock in A-Linie, Ballonrock, Bleistiftrock, Cargorock, Faltenrock, Godetrock, Tellerrock, Tulpenrock und viele mehr. Nicht jedem steht jede Rockform. Hier eine Übersicht über Rockformen.
Die Verteilung von Zu- und Abnahmen beim Rock stricken muss auf jeden Fall in einer Skizze vor dem Beginn des Strickens festgelegt werden.
Maßnehmen beim Rock stricken:
In diesem Blogbeitrag haben wir absichtlich keine genauen Maße und Maschenzahlen angegeben, weil dieses Strickstück hervorragend dazu geeignet ist, selbst Maß zu nehmen und die Maschenzahl zu berechnen.
Nach der Entscheidung, mit welcher Nadelstärke gestrickt wird, ist als erstes zwingend notwendig, eine Maschenprobe von mindestens 12 cm x 12 cm anzufertigen. Diese Maschenprobe lässt sich nach dem Maßnehmen leicht multiplizieren.
Maße für das Rock stricken sind: Weite der Taille, Weite der Hüften, Weite des Saumes und die Rocklänge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass unsere Strickröcke keinen Verschluss haben, sondern über den Kopf oder über die Hüften angezogen werden. Das ausschlaggebendste Maß ist daher die Hüftweite.
Maßnehmen beim Stricken: Für die meisten Stricksachen reicht das Nachschauen in der Maßtabelle mit Konfektionsgrößen: